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Bozner Filmtage/Bolzano Cinema 2014: Vereintes Mitteleuropa

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Helene Christanell und Martin Kaufmann bei der Eröffnung der Bozner Filmtage 2014 am 9.4. © Bozner Filmtage/dpi

Helene Christanell und Martin Kaufmann bei der Eröffnung der Bozner Filmtage 2014 am 9.4. © foto-dpi.com

Für die 28. Bozner Filmtage (9. bis 13.4.2014) hatten Martin Kaufmann und Helene Christanell ein Programm mit rund 60 Filmen zusammengestellt, zumeist Südtiroler Erstaufführungen. Besondere Höhepunkte waren zudem die Besuche von Edgar Reitz mit seinem neuen Film DIE ANDERE HEIMAT – CHRONIK EINER SEHNSUCHT und von Mario Adorf als Ehrengast. Zu letzterem gab es im Capitol-Kino in der Bozner Dr.-Streiter-Gasse eine Plakatausstellung, und an Filmen mit ihm liefen in Premiere DER LETZTE MENTSCH (Regie: Pierre-Henry Salfati; Bild: Felix von Muralt, SCS; Schnitt: Regina Bärtschi und Hansjörg Weißbrich, BFS; 90 min, DE/CH/FR 2014) sowie die Filme IL DELITTO MATEOTTI (Regie: Fiorestano Vancini, Bild: Dario di Palma, Schnitt: Baragli, 120 min, IT 1973) und LOLA (Regie: Rainer Werner Fassbinder, Bild: Xaver Schwarzenberger, Schnitt: Juliane Lorenz, 113 min, DE 1981) – eine schöne Gelegenheit, sie auf der großen Leinwand wiederzusehen.

Zu Besuch bei den Bozner Filmtagen 2014: Mario Adorf. © foto-dpi.com

Und Edgar Reitz‘ neues HEIMAT-Epos hatten sicherlich nur die wenigsten Bozner auf dem Festival von Venedig im vergangenen September schon anschauen können. In der Printausgabe 2/2014 des FILM & TV KAMERAMANN waren wir im Monochrom-Special ausführlich auf Gernot Rolls schwarzweiße Kameraarbeit bei dem Film eingegangen (S. 26 f).

Im Spielfilmwettbewerb um den Preis der Autonomen Provinz Bozen entschied die aus Katja Lechthaler, Robert Buchschwenter und Adrian Kutter bestehende Jury für Bettina Blümners SCHERBENPARK. Die Regisseurin war vorher vor allem mit PRINZESSINNENBAD (DE 2007) bekanntgeworden, ein Film, der episodisch von drei Mädchen im Teenageralter in Berlin-Kreuzberg erzählt. In SCHERBENPARK ist die 17jährige Sascha Spätaussiedlertochter, gespielt von der «Ernst-Busch»-Absolventin Jasna Fritzi Bauer die Hauptfigur, sie ist auch nicht auf den Mund gefallen und weiß sich am «Scherbenpark» genannten Treffpunkt der Jugendlichen in der Vorstadt durchzusetzen (91 min, 1:1,78, Farbe, Bild: Mathias Schöningh, Schnitt: Inge Schneider, deutscher Kinostart 21.11.2013, Verleih: Neue Visionen). Vorlage für den Film ist der gleichnamige Roman von Alina Bronsky (Köln 2008). Die Jury begründet ihre Entscheidung so: « … Es stimmt so ziemlich alles in diesem Film: Die Führung eines bis in die kleinste Nebenrolle beeindruckenden Schauspieler-Ensembles, die authentische Sprache der Charaktere, die inszenatorische Präzision und die bestrickende Art, in der die überragende Protagonistin Jasna Fritzi Bauer die Zuseher an der Hand nimmt und sie an ihrer emotionalen Reise teilhaben lässt.»

 

Der großartige italienische Film IN GRAZIA DI DIO von Edoardo Winspeare, der heuer schon bei der Berlinale aufgefallen war, erhielt eine Lobende Erwähnung.

 

Bei den Dokumentarfilmen votierte die Jury für einen alten Bekannten von uns und von den Bozner Filmtagen, für Mano Khalil, und erkannte ihm den Preis der Stiftung Südtiroler Sparkasse zu – für DER IMKER, einen Film, mit dem der schon lange in der Schweiz lebende und arbeitende Filmemacher kurdisch-syrischen Ursprungs schon mehrere Preise geholt hatte. Mehr zu DER IMKER bei uns im Interview hier.

 

Das Bozner Publikum stimmte für WIR KÖNNEN NICHT DEN HELLEN HIMMEL TRÄUMEN von Carmen Tartarotti, den «No Words»-Kurzfilmpreis verlieh die Südtiroler Filmförderung BLS Business Location Südtirol – Alto Adige an KELLERKIND von Julia Ocker, und der Publikumspreis in dieser Reihe ging an LA MAISON DE POUSSIÈRE von Jean-Claude Rozec.

Rahmenveranstaltungen gab es schon immer einige bei Bolzano Cinema, wie die streng zweisprachigen Bozner Filmtage auf Italienisch heißen. Zum ersten Mal gab es da diesmal von der BLS abgehalten, Campus #1, einer Diskussions- und Fortbildungsveranstaltung zur Projektpräsentation und Filmfinanzierung mit Referent Peter Kreutz.

Weitere Infos zu den Bozner Filmtagen hier.

Foto oben
Im Foyer des Kinos Capitol, Spielort der Bozner Filmtage mit drei Sälen. © foto-dpi.com


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